Ich habe dieses Jahr von April bis August eine intensive und lehrreiche Yoga Lehrerinnen Ausbildung absolviert. Nach diesen transformativen Monaten möchte ich dich nun ein bisschen in meinen Entscheidungsprozess davor und meine Reise zur Yogalehrerin mitnehmen.
Meine erste Berührung mit Yoga
Bereits 2016 kam Yoga in mein Leben. Damals hat meine Schwester ihre Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht und ich war ihre (Probe-)Schülerin von der ersten Stunde an. Sie erklärte mir die Basis Asanas (Körperhaltungen) und richtete mich bzw. meinen Körper immer wieder ein, damit ich wahrnehmen konnte, wie die Positionen tatsächlich ausgeführt werden. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, ich befand mich gerade im “Herabschauenden Hund” und fand diese Übung sehr fordernd. Meine Schwester meinte, dass ich mit der Zeit diese Asana zum Ausruhen bzw. „Krafttanken“ zwischendurch verwenden könne. Damals dachte ich nur, wie soll das bitte “entspannend” wirken. Erst nach einigen Jahren eigener Yoga-Erfahrung erkannte ich, was sie meinte. 😅
Seit damals praktiziere ich regelmäßig Yoga. In manchen Lebensphasen habe ich lieber alleine zu Hause im Wohnzimmer mit Youtube-Videos von Mady Morrison geübt. In anderen war ich gerne in einem Yoga-Studio vor Ort und habe die Gruppen-Energie als sehr motivierend empfunden. Ich bin gerne Schülerin, aber konnte mir nie vorstellen, auch einmal eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen. Dabei hat mir meine Schwester in den letzten Jahren mehrmals ans Herz gelegt, diesen Schritt zu wagen. Allein schon wegen der Yoga Philosophie dahinter. Ich wusste nie ganz genau, was sie damit meinte. Meine Angst vor dem Versagen beim Unterrichten war einfach zu groß, als dass ich mich getraut hätte.
Neue Yoga Routine
Im Herbst letzten Jahres hatte ich dann beschlossen, nach längerer Zeit des Zuhause Übens wieder regelmäßig in ein Studio zu gehen. Ich begann im Alkemy Soul in Wien und fand eine für mich ganz neue Art, wie Yogaklassen gestaltet sein können. Sie sind sehr spirituell aufgebaut, es geht nicht nur um die Aneinanderreihung von Asanas. Pranayama (Atemübungen), Mudras (Asanas für die Hände) und Reflexion gehören ebenso dazu und rundeten für mich die Yogastunde ab. Ich fühlte mich angekommen.
In diesem Studio war ich das erste Mal bereit, mich der Möglichkeit einer Ausbildung zu öffnen. Als ich dann mehr mit Alexia, der Besitzerin des Studios (sie ist auch die Lehrerin der Ausbildung), in Kontakt kam, war ich mir sicher: bei ihr möchte ich lernen. Es gibt einen starken Fokus auf die Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther), was mich sehr ansprach. Bereits durch meine Astrologie- und Tarot-Ausbildungen habe ich mich mit den Elementen auseinandergesetzt und fand sie immer schon sehr inspirierend.
Tantrische Lebensphilosophie
Die 200-Stunden-Yogalehrerinnen-Ausbildung im Alkemy Soul lehrt den tantrischen Ansatz von Yoga. Dieser unterscheidet sich maßgeblich vom klassischen Yoga. Betrachten wir das übergeordnete Ziel des Yoga, geht es darum zur Erleuchtung (Samadhi) zu gelangen. Im klassischem Yoga liegt der Fokus – ganz vereinfacht gesagt – auf dem Entsagen der Sinneswahrnehmungen, um zur Erleuchtung zu gelangen. Im Tantra Yoga jedoch geht es darum, das Leben mit all deinen Sinnen wahrhaftig wahrzunehmen, ohne in eine Sucht oder Abhängigkeit von diesen Sinneswahrnehmungen zu verfallen. Ich fand diesen Ansatz als sehr befreiend. Wir hatten in der Ausbildung immer das Bild vor Augen: Ich darf den Schokokuchen essen und genießen, aber mit dem Wissen, dass es auch ok sein muss, wenn ich ihn nie wieder essen kann. Im klassischen Yoga dürfte ich den Schokokuchen theoretisch gar nicht essen und müsste mich ihm entsagen. Ist die Frage, was einem lieber ist. Ich persönlich finde den tantrischen Ansatz für mich stimmiger, außerdem lässt er sich für mich auch besser in meinen Alltag integrieren. 😉
Das Ziel von Yoga
Generell geht es im Yoga darum, den Weg zur Erleuchtung zu gehen. Ob wir hier in der westlichen Welt, in unserem Alltag, je zur reinen Erleuchtung finden, sei dahin gestellt. Aber der Weg ist das Ziel, wie man so schön sagt. Jeden Schritt, den du Richtung Erleuchtung gehst, wird dich ein Stück mehr zu inneren Frieden bringen. Die Yoga Asanas, Mudras, Pranayama uvm. sind quasi Tools, die dir helfen können, diesem Weg zu bestreiten.
Für mich war diese Ausbildung ein wirkliches Geschenk. Ich habe so viel gelernt, für mich erkannt, eine wundervolle Schwesternschaft erfahren und bin über so manchen Schatten gesprungen. Schlussendlich hat mir das Unterrichten sehr viel Freude bereitet, auch wenn ich jedes Mal vor einer Yogastunde sehr nervös war. 😅 Aber das ist ganz normal, denke ich. Momentan habe ich keine Ambitionen tatsächlich als Yogalehrerin zu arbeiten, aber ich habe weiterhin eine regelmäßige Sadhana (Yogapraxis).
Was ich dir mit meiner Geschichte zeigen möchte, ist, dass alles möglich ist. Manchmal braucht es seine Zeit, auch wenn es Jahre dauern kann, aber irgendwann ist der Moment da, und du wirst deinen Traum verwirklichen können. Und wenn der Zeitpunkt nie kommt? Dann ist es vielleicht nicht das richtige gewesen, und deine Prioritäten, Wünsche, Träume haben sich möglicherweise verändert. Und das ist auch vollkommen in Ordnung.
Geh für deine Träume los und glaube an dich! 🤗
Von Herz zu Herz
Verena – eine Wunderfinderin
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